taz Kantine, Friedrichstr. 21, 10969 Berlin

Die Normalisierung rassistischer und demokratiefeindlicher Politik stellt eine wachsende Gefahr dar. Menschenfeindliche Ressentiments werden salonfähiger; migrantischen und nicht-weißen Menschen in Deutschland wird zunehmend die Zugehörigkeit abgesprochen. Während politische Brandmauern mit den Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen noch stärker auf die Probe gestellt werden, fragen wir:

Was brauchen Allianzen, um dem Erstarken rechtsextremer Bewegungen proaktiv entgegenzutreten?

Bei den JIK Talks 2024 suchen wir nach neuen Impulsen: Wie können wir gemeinsam agieren, und was kann jede*r Einzelne jetzt tun, um solidarisch zu handeln? Denn gerade jetzt braucht es einen zivilgesellschaftlichen Schulterschluss, der sich für ein gleichberechtigtes postmigrantisches Zusammenleben einsetzt.

In 5 Kurzvorträgen und einer Paneldiskussion mit Q&A sammeln wir Denkanstöße aus unterschiedlichen Sichtweisen von

• dem Dresdner Bundestagsabgeordneten Kassem Taher Saleh
• Evein Obulor (Europäische Städtekoalition gegen Rassismus)
• Arne Semsrott (FragDenStaat)
• Dr. Asmaa Soliman (Junge Islam Konferenz) und
• JIK Fellow Nurgül Kahriman.

Gemeinsam diskutieren wir, was wir aus verschiedenen Kontexten – von Dresden bis Berlin und über Deutschland hinaus – lernen können und wie wir von reaktivem zu proaktivem Handeln kommen.

Eintritt frei. Um Anmeldung wird gebeten.

Die Veranstaltung ist bereits ausgebucht, wir setzen Sie jedoch gern auf die Warteliste und benachrichtigen Sie im Falle freigewordener Plätze. Bitte haben Sie Verständnis, dass nur vorab angemeldete Personen an der Veranstaltung teilnehmen können.

Die Veranstaltung wird live auf YouTube gestreamt. Die JIK Talks sind der öffentliche Auftakt des CONNECTING MINDS – Festival für Power und Zusammenhalt.

17:30 Uhr            Registrierung vor Ort
18:00 Uhr            Beginn des Programms
Ab 20:15 Uhr      Get-together

Kassem Taher Saleh ist seit September 2021 Mitglied des Deutschen Bundestags. Er ist für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Obmann im Ausschuss für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen, sowie stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Klimaschutz und Energie und im Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe. Er ist geboren in Zakho, Irak und aufgewachsen im sächsischen Plauen im Vogtland. Nach dem Abschluss des Bauingenieurs-Studiums an der TU Dresden arbeitete er als Bauleiter.

Evein Obulor ist Direktorin der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR) und fördert den Austausch von Strategien kommunaler Antirassismusarbeit zwischen über 150 europäischen Städten. Zuvor war sie die erste Antirassismusbeauftragte der Stadt Heidelberg. Die Wurzeln ihres politischen Arbeitens liegen in der Communityarbeit. Sie gründete den Migration Hub Heidelberg, hat zusammen mit RosaMag den Sammelband Schwarz wird großgeschrieben veröffentlicht und begleitet als Trainerin und Moderatorin Institutionen bei rassismus- und machtkritischen Reflexionsprozessen.

Arne Semsrott leitet seit 2014 das Recherche- und Transparenzportal FragDenStaat. Er ist Politikwissenschaftler und Journalist. Mit dem Freiheitsfonds befreit er Menschen aus dem Gefängnis. 2024 erschien sein Buch Machtübernahme: Was passiert, wenn Rechtsextremisten regieren. Eine Anleitung zum Widerstand.

Dr. Asmaa Soliman ist Programmleitung der Jungen Islam Konferenz sowie des Kompetenznetzwerks Zusammenleben in der Migrationsgesellschaft bei der Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa. Die Sozialwissenschaftlerin hat in Maastricht und in London studiert, wo sie auch promovierte. Hieraus entstand ihr Buch European Muslims Transforming the Public Sphere, worin sie das Engagement junger Muslim*innen in der Öffentlichkeit untersucht. Sie hat zu ihren Schwerpunkten Islam in Europa, Diversität und interkulturelle Verständigung sowohl geforscht und gelehrt als auch Projekte koordiniert. Der Austausch zwischen Praxis und Wissenschaft ist ihr ein großes Anliegen.

Nurgül Kahriman, geboren und aufgewachsen in Hamburg, studiert Sozio-Ökonomik und ist Geschäftsführerin der Jusos Hamburg. Ihre politische Motivation schöpft sie aus ihrer Familiengeschichte, die unter anderem durch eine türkische Migrationsgeschichte geprägt ist. Sie setzt sich für Chancengerechtigkeit und Gleichstellung ein und dafür, dass verschiedene Perspektiven gehört werden.

Tessniem Kadiri (23), gebürtige Pott-Deutsche mit marokkanischem Migrationsvordergrund, hat bereits als Jugendliche angefangen, journalistisch zu arbeiten. Heute ist sie u.a. als Reporterin und Moderatorin der gesellschaftspolitischen ARD-Fernsehsendung neuneinhalb und als Autorin und Host für den WDR Newsroom tätig. Außerdem moderiert sie das FUNK-Auslandsformat ATLAS, schreibt Artikel, Kolumnen und gibt Workshops. Dieses Jahr wurde sie vom Medium Magazin unter die 30 besten Journalist*innen bis 30 gewählt.

Hinweis: Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Die JIK Talks werden gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Rahmen des Bundesprogramms “Demokratie leben!” und der Stiftung Mercator. Das Angebot ist Teil des Kompetenznetzwerks Zusammenleben in der Migrationsgesellschaft.