Bundeskonferenz: Junge Menschen möchten Vertrauen in Gesellschaft stärken
Bundeskonferenz der Jungen Islam Konferenz startet: Junge Muslime und Nichtmuslime möchten Vertrauen in Gesellschaft stärken
Berlin, 29. März 2019 – Die Junge Islam Konferenz stellt auf der diesjährigen Bundeskonferenz die Frage: „Wie wichtig ist Vertrauen für unser Zusammenleben?“. Junge Menschen mit und ohne muslimischem Hintergrund aus ganz Deutschland diskutieren an drei Tagen mit Politiker*innen, Wissenschaftler*innen und Kulturschaffenden über mögliche Gründe für den wachsenden Vertrauensverlust und Wege, diesem Trend zu begegnen. Der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, Thomas Krüger, eröffnet die Konferenz am 29. März in Berlin. Wie es um das Vertrauen in die Politik steht, diskutieren die Teilnehmenden im Anschluss mit Vertreter*innen verschiedener Parteien. Über Misstrauen von Seiten staatlicher Behörden und der Polizei, Misstrauen gegenüber Medien, Verschwörungstheorien und die Bedeutung von Religion sprechen die Teilnehmenden unter anderem an den darauffolgenden Konferenztagen.
Nina Prasch, Leiterin der Jungen Islam Konferenz, sieht im Vertrauen einen wichtigen Aspekt für den gesellschaftlichen Zusammenhalt: „Ein gewisses Grundvertrauen in gute Absichten unserer Mitmenschen ist die notwendige Voraussetzung, um überhaupt erst einmal miteinander ins Gespräch kommen zu wollen – auch über unterschiedliche Ansichten. Nicht nur subjektiv spürbar, auch empirisch belegt ist dagegen ein gestiegenes Misstrauen auf allen Seiten, ganz besonders wenn es um Islam und Muslime geht. Genau hier wollen wir mit unserer Konferenz ansetzen, indem wir ein Forum bieten, das diese erste Hürde des persönlichen Kennenlernens erleichtert.“
„Die Junge Islam Konferenz leistet gerade in Zeiten wachsender Ablehnung gegenüber Minderheiten und einer verschärften Debattenkultur einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt“, ergänzt Dr. Susanne Farwick, Leiterin im Bereich Integration der Stiftung Mercator. „Sie bringt Menschen mit und ohne (muslimischem) Migrationshintergrund zusammen, fördert gegenseitigen Austausch und hilft, gegenseitige Vorurteile abzubauen, indem unterschiedliche Perspektiven zusammengetragen und gemeinsam diskutiert werden. Zudem werden junge Menschen darin bestärkt, sich für eine offene und vielfältige Gesellschaft einzusetzen, was zu einem konstruktiven gleichberechtigten Zusammenleben von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund in Deutschland beiträgt.“
Mulla Çetin, Teil des Bundesgremiums der Jungen Islam Konferenz, erklärt: „Wenn man in Zeiten wachsenden Misstrauens gehört werden will, braucht man ein gutes Sprachrohr. Das bietet uns die Junge Islam Konferenz“. Saskia Heegardt, ebenfalls Teil des Bundesgremiums der Jungen Islam Konferenz, ergänzt: „Wir haben uns für das diesjährige Konferenzthema „Vertrauen“ entschieden, weil wir spüren, dass das Vertrauen in unsere Mitmenschen geschrumpft ist. Wir wollen gemeinsam erarbeiten, warum dies so ist und was wir dagegen tun können.“ Das Bundesgremium der Jungen Islam Konferenz besteht aus neun jungen Erwachsenen aus verschiedenen Bundesländern, die die Bundeskonferenz maßgeblich mitgestalten. Sie verstehen sich als Botschafter*innen des Projekts.
Zu den Speaker*innen der diesjährigen Konferenz gehören unter anderem der Bundestagsabgeordnete Dr. Karamba Diaby (Integrationsbeauftragter der SPD-Bundestagsfraktion), der Medienwissenschaftler Prof. Dr. Matthias Kohring, der Journalist Said Rezek, der Filmemacher Mirza Odabaşı und die Kabarettistin Idil Baydar.
Die Bundeskonferenz 2019 findet vom 29. bis zum 31. März 2019 in Berlin statt. Weitere Informationen hier.