Stimmen zu Hanau

Stimmen zu Hanau

17. Februar 2021

Wir gedenken den Opfern des rassistischen Anschlags in Hanau, vom 19.02.2020

Sedat Gürbüz, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Ferhat Unvar, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Vili Viorel Păun, Said Nesar Hashemi, Fatih Saraçoğlu

und allen weiteren Opfern von rassistischer Gewalt und rassistischem Terror.
#SayTheirNames

#HanauWarKeinEinzelfall

„Am Morgen des 19. Februar las ich die Nachricht direkt nach dem Aufwachen auf dem Handy. Ich war bei meiner Mutter zu Besuch, aber statt mit ihr den Tag zu verbringen, war ich nervös und abgelenkt. Hanau war anders. Es hätte auch mich oder meine Schwestern treffen können. 1 Jahr später blicke ich enttäuscht und wütend auf halbherzige Mitleidsbekundungen, eine abgesagte Gedenkdemo, schleppende Aufarbeitung und weitere rassistische Zwischenfälle. Diese Wut ist berechtigt, aber wir dürfen jetzt nicht aufhören uns für eine Gesellschaft einzusetzen, die wir uns wünschen!“

Nora Radia Aberkane

“Meine Gedanken sind bei den Angehörigen, den Überlebenden und den Betroffenen des rassistischen Anschlags in Hanau. Genau ein Jahr ist es her und noch immer wird Rassismus nicht klar bei Namen genannt. Rassismus tötet und Hass hatte noch nie ein Herz. Deswegen ist es umso wichtiger solidarisch zu sein, an zivilgesellschaftlichen Projekten der Antirassismusarbeit teilzunehmen und sich einzumischen. Rassismus ist ein Angriff auf uns alle.”

Elif Bayat

“[…] Doch liebes Deutschland,
jetzt kannst du nicht sagen, wir haben es nicht gewusst, jetzt kannst du nicht wagen zu sagen,
das waren die,
denn hier ist jede stumme Zunge für die Nazis ein Sieg.

Die Stille in Bus und Bahn –
ganz verstummt wirkt es wie ein Wahn.
Sonst immer jemand hier und da redet,
den 19. Februar jedoch, wie ein vermummtes
Deutschland erlebend,
sitze ich da mit einem riesen Hals,
kann kaum atmen,
denn dies war pure Gewalt. […]”

Tuba Rahmann

“Genau vor einem Jahr. Zu viel versprochen, zu wenig getan. Ich habe mir gewünscht, dass die Politik sich ändert und mehr gegen antimuslimischen Rassismus getan wird.
Ich habe Angst. Und ich bin enttäusch, dass wir als Minderheiten in diesem Land nicht ausreichend geschützt werden.”

Ahmad Kalaji

“Hanau
Neun Menschen erschossen,
neun Leben genommen
und noch viele Leben mehr zerstört.
Ich bin traurig.
Traurig, dass dies normal ist.
Ich bin traurig,
dass der Hass allgegenwärtig ist.
Ich bin traurig,
dass der Terrorismus um uns ist.

Menschenfeindlichkeit im Kampf gegen die Liebe.
Auf welcher Seite stehen wir?”

Iman Ouadria

#NiewiederHanau

“Solange eingewanderte Menschen und ihre Kinder als ‚fremd‘ und ‚anders‘ wahrgenommen und aus der Gesellschaft exkludiert werden, ist Hanau wieder möglich.
Solange BIPoC mit struktureller Benachteiligung rechnen müssen, ist Hanau wieder möglich.
Solange es jeden Tag mehr als zwei islamfeindliche Angriffe gibt, ohne dass es politischen Konsequenzen nach sich zieht, IST HANAU WIEDER MÖGLICH! ”

Rameza Monir

#kritik #rassismus #solidarität

  • von Das JIK Netzwerk
  • am 17. Februar 2021

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